Sportschießen, insbesondere das Großkaliberschießen, ist besonders seit dem schrecklichen Amoklauf in Winnenden stark in Verruf gekommen. Es ist bedauerlich, dass Ideologen, Sensationspresse und sich für wichtig haltende Politiker durch Halbwahrheiten und teils bewusster Falschinformation rechtschaffene und unbescholtene Bürger kriminalisieren. Der Amoktäter von Winnenden war illegal im Besitz der Waffe. Er hatte keinerlei waffenrechtliche Erlaubnis. Es ist ihm zwar leichtgefallen, durch das rechtswidrige Verhalten seines Vaters an die Waffe zu gelangen, weil sein Vater diese nicht ordnungsgemäß verschlossen hatte, dennoch bleibt es illegaler Waffenbesitz.
Statt die Ursachen der Amoktat zu bekämpfen, fordern Politiker weitere Beschränkungen im Waffenrecht. Dies sind übrigens dieselben, die die Goldmedaillen unserer Sportschützen bei olympischen Spielen bejubeln. Das ist natürlich einfacher und verlangt keine tiefe geistige Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Problem.
Genau wie viele andere Gegenstände, z.B. Küchenmesser, Autos und andere Sportgeräte, wie Baseballschläger, können auch Sportwaffen missbraucht werden. Im Gegensatz zu den gefährlichen Alltagsgegenständen, gibt es für Sportwaffen extrem hohe Auflagen für Erwerb, Besitz und Aufbewahrung. Es würde hier zu weit führen, alle Auflagen und Pflichten zum Erwerb einer erlaubnispflichtigen Schusswaffe aufzuführen. Es ist allen Sportschützen bekannt, deswegen seien hier nur einige beispielhaft aufgeführt:
- Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses
- Erfolgreiche Ablegung einer Waffensachkundeprüfung in Theorie und Praxis
- mindestens einjährige Mitgliedschaft in einem Schießsportverein, der einem anerkannten Dachverband angehört
- regelmäßige Teilnahme an Training und Wettbewerben. Das gilt auch für die Zeit nach dem Erwerb!
- Nachweis der sicheren Verwahrung
Besonders die Pflicht des regelmäßigen Trainings in unserem Verein ist aus unserer Sicht ein wirkungsvolles Kontrollinstrument.
Wir als Sportler akzeptieren keine „Rambos“, Psychopathen und Fanatiker unter uns, der sorgsame und umsichtige Umgang mit den Waffen ist unsere wichtigste Grundregel.
Dipl.-Ing. Dieter Wunderwald, Mittwoch, 7. September 2016

